Die Wippe

von Jana Göhler

Eine literarische Poetry-Erzählung zum hören und sehen und fühlen.

Wenn Menschen Menschen begegnen, dann sitzt einer unten auf der Wippe.  Es gibt Menschen, die gewinnen und Menschen, die verlieren. Das gilt es zu akzeptieren, unsichtbar und missglückt, kleinlaut und unterdrückt, wenn Menschen Menschen begegnen, dann sitzt einer oben auf der Wippe.  Es gibt Menschen, die verlieren, und Menschen, die gewinnen, warum Zeit verschwenden und sie mit Verlieren verbringen.

 

Hochmütig und überheblich, Nase weit oben und toxisch schädlich. Wenn Menschen Menschen begegnen, dann gibt's keine ausgeglichene Lippe, einer sitzt oben und der andere unten eine Begegnung auf Augenhöhe, die ist Phantasie und nur erfunden.  wenn Menschen Gott begegnen und der Mensch setzt sich oben auf die Wippe Gottes Relevanz steht auf der Kippe.

 

Wer ist denn Gott, wenn ich selbst nicht bin ich bin am größten ohnehin und deshalb hat Gott doch gar keinen Sinn. Wenn Gott Menschen dann begegnet und sie thronen oben drauf, dann setzt sich Gott noch weiter oben hinauf.  aber eben nicht hochmütig und überheblich oder Nase weit oben und toxisch schädlich, sondern um sie vom Druck, alles überblicken müssen, zu befreien.

 

Denn er ist der, der überblickt und um sie vom Druck, alles ändern müssen zu befreien, denn er ist der, der die Kraft zum Verändern gibt.  wenn Menschen Gott begegnen, und der Mensch kauert unten auf der Wippe, die eigene Relevanz steht auf der Kippe. Wer ist denn Gott, der so weit oben thront und gar nicht weiß, wie sesshaft der Schmerz in mir wohnt?

 

Der Mensch hält sich für klein und nichtig und kraftlos, ohnmächtig.  Wenn Gott Menschen dann begegnet und sie kauen unten dran, dann nähert sich Gott von unten heran, aber eben nicht unsichtbar und missglückt oder kleinlaut und unterdrückt, sondern um zu zeigen, dass er die Abgründe kennt und den Moment, in tiefster Tiefe zu sein.

 

Er zieht sie nicht gewaltvoll nach oben, sondern trägt sie aufgehoben von unten herauf.  Wenn Gott Menschen begegnet, dann wird deutlich, dass sein Gruß größer ist als unseres.  Dann wird deutlich, dass sein Tief tiefer ist als unser ganz Unteres, und dass nur, damit wir verstehen, welchen Wert wir für ihn haben und damit wir Gott nicht übersehen und damit wir verstehen Gott würde die Menschen niemals übergehen.

 

Wenn Gott Menschen begegnet, gibt es keine Wippe mehr.  Wenn Gott Menschen begegnet, begegnet er auf Augenhöhe.

 

Wenn Menschen Menschen auf Augenhöhe begegnen, dann sitzt trotzdem einer mal unten auf der Wippe, denn jeder Mensch ist mal schutzbedürftig und klein verloren und fühlt sich allein.  so eine Person in so ner Situation fällt es schwer die liebe zu erkennen und kann nur mit dem letzten Krümel vertrauen in den mitleidenden und liebenden blick der Person oben auf der Lippe schauen.

 

Wenn Menschen Menschen auf Augenhöhe begegnen, dann sitzt trotzdem einer mal oben auf der wippe, ob er will oder nicht, dann sitzt einer unten sitzt der andere oben.  auch das kostet viel Kraft, aber wenn der Mensch es schafft, dann kann er den untern Menschen bergen und samt seinen Scherben dienen und wegweisend sein.

 

Er kann, anstatt ihn toxisch und überheblich zu vernichten versuchen, mit Sensibilität und Geduld aufzurichten.  Wenn Menschen Menschen auf Augenhöhe begegnen, dann kommt es nicht darauf an, dass die Wippe immer austariert und exakt ausgeglichen ist.  Ne starre Wippe wär eine starre Beziehung, so ne Wippe, die ist immer am Werke, sie ist ständig in Bewegung, weil menschliche Beziehungen es auch sind.

 

Nur so gibt es Raum, um Schwäche und Stärke zu zeigen.  So gibt es Platz, um sich zueinander zu neigen und miteinander, ob im Reden, Tun oder Schweigen Nähe zuzulassen.  Wenn Menschen Menschen auf Augenhöhe begegnen, dann wird die Wippe sanfte Wellen.  Wenn Menschen Menschen auf Augenhöhe begegnen, dann begegnet Gott in diesen Menschen Menschen auf Augenhöhe.

 

Ohne hierarchische Ringe und tanzt dann mit den wippenden Menschen auf ihrer Wellenlänge.

 

Verfasser:in Jana Göhler

Studentin THR

Zurück
Zurück

Raus aus der Blase

Weiter
Weiter

Kirche in Begegnung. Auf der Spur in Richtung Offenheit.